Blankenese – Vom Fischerdorf zum Villenviertel
Der im Westen, am Nordufer der Elbe gelegene Teil der Stadt Hamburg, ist erstmal als damals kleines Fischerdorf im Jahr 1301 in den Schriften zu finden. Über die Jahrhunderte hat es sich zu einem hochpreisigen Villenviertel entwickelt.
Die Namensgebung
Der plattdeutsche Name, „glatte Nase“, bezieht sich auf eine in die Elbe ragende Landzunge, welche von Ebbe und Flut regelmäßig überspült worden ist, sodass das ehemalige Fischerdorf seinem Namen mehr als gerecht wurde. Laut der Geschichte wurde die Landzunge im Jahr 1634 von der Burchardiflut gänzlich fortgespült.
Heute ist der beeindruckende Vorort von Hamburg an einer geformten Erhöhung gelegen, welche sich Geest nennt und durch die Eiszeit geformt wurde. Der Steilhang an der Unterebene wurde schrittweise bebaut, es entstand ein malerisches Dorf am Hang, in dem früher Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbracht haben. Insbesondere im Sommer hebt sich Blankenese durch die Mischung von mediterranem und skandinavischen Akzenten von anderen Teilen der Hafenstadt ab.
Spannender Ausflug nach Blankenese
Viele Wege führen nach Rom, so auch von Hamburg in das ehemalige Fischerdorf mit dem Auto, Zug oder der Fähre, welche mehrmals täglich hin und zurückfährt. Die Betreiber der Fähre bieten die Kommentare zu den Sehenswürdigkeiten während der Überfahrt in acht Sprachen an. Allein aus architektonischer Sicht ist die Fahrt über die Elbchaussee mit dem Ziel Blankenese ein absolutes Highlight. Doch der malerische Vorort von der Hafenstadt hat eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten, unter anderem den Yachthafen, Parks und Museen sowie weitere eindrückliche und unvergessliche Erlebnisse, zum Beispiel der Römische Garten oder das Treppenviertel.
Römischer Garten
Das Naturschutzgebiet Falkenstein ist ein beliebtes Erholungsgebiet. Der römische Garten als Übergang vom Polterberg zum Waldpark Falkenstein entlang der Elbe endet mit der Einmündung in den Sven-Simon-Park. Der Besuch des unter Denkmalschutz stehenden römischen Gartens liegt versteckt an einem Hang, erreichbar über 128 Stufen. Der Besucher wird belohnt durch einen unvergesslichen Blick bis zu den Bergen von Harburg. Die zentrale Fläche mit Rasen ist die mittlere Ebene parallel zur Elbe und das Becken mit Seerosen die Mittelachse als der „Spiegel des Himmels“. Die Nische mit Sitzbänken in der Feldsteinmauer mit Pflanzen lädt zum Verweilen ein. Der südliche Rand des Gartens mit dem im Jahr 1924 gegründeten Freilicht-Theater bietet einen unvergesslichen Anblick auf die Elbe.
Puppenmuseum Falkenstein
Das Puppenmuseum Falkenstein befindet sich in einer Villa, welche unter Denkmalschutz steht und bietet den Einblick in kulturelle und historische Gegebenheiten.
Grotiusweg 79, 22587 Hamburg
https://www.elke-droescher.de/pages/museu1.html
Elbecamp
Der idyllische Natur-Campingplatz liegt als letzter Naturstrand von Hamburg am Falkensteiner Ufer und lässt von April bis Oktober keine Wünsche offen. Der Spielplatz mit den Piratenschiffen, dem Beachvolleyballfeld und weiteren aktiven Möglichkeiten fügt sich sowohl optisch als auch thematisch in die Landschaft ein. Das Restaurant Lüküs lädt zur Stärkung bei kleinem Hunger ein.
Außerhalb der Anlage kann die Gegend mit einem Spaziergang oder dem Fahrrad entdeckt werden. Zudem führen die Fernwanderwege sowie der Elberadweg am Campingplatz vorbei. Blankenese und andere Vororte haben zudem einen vielfältigen und interessanten Lokalhandel. #
Falkensteiner Ufer 101, 22587 Hamburg
www.elbecamp.de
Treppenviertel
Das Treppenviertel am Süllberg, auch bekannt als die Toskana von Hamburg, mit seinen rund 5.000 Stufen und historischen Häusern in kleinen und verwinkelten Gassen rund um den Süllberg ist das ruhigste Stadtviertel. Außer den gelenkigen kleinen Bussen, welche sich Bergziegen nennen und für den Nahverkehr zuständig sind, haben vier Räder im Treppenviertel keine Chance.
Das unverwechselbare Aussehen von diesem einmaligen Viertel ist geprägt durch Herren- und Landhäuser, zum Beispiel dem Hessehaus, dem Kathrinenhof oder dem Landhaus Warburg sowie alten Fischerhäusern, erreichbar nur zu Fuß. Der Ausblick auf der Höhe des Süllberg auf die Elbe und deren Uferlandschaften sind mehr als beeindruckend.
Traditionen in Blankenese
Die Bewohner des ehemaligen Fischerdorfes halten an den Traditionen fest.
Osterfeuer
Das Osterfeuer am Elbstrand besteht aus den vier unterschiedlichen Feuerstellen Osten, Viereck, Knüll und Mühlenberg. Das Brauchtum ist aus einer Rivalität zwischen den Einwohnern von unterschiedlichen Ortsteilen entstanden.
Kreekfahren
Nur noch in Blankenese ist im Winter die Tradition Kreekfahren zu finden. Die Schlitten fahren im Schinckels Park auf einer von Hand präparierten Piste 450 Meter den Hang hinab. Die Fahrt auf der speziellen Konstruktion, welche mit einer Latte gesteuert wird, nennt sich Rüschen. Auf der Strecke sind in dieser Zeit keine klassischen Schlitten erlaubt.
Rummelpottlaufen
Beim traditionellen Rummelpottlaufen sind die Kinder am Silvesterabend mit dem Ziel unterwegs, möglichst viele Süßigkeiten zu bekommen.