Tickets buchen
 

Kontorhausviertel in Hamburg

Kontorhausviertel in Hamburg

Denkt man weit zurück, dann wird das Wort Kontore noch ein Begriff sein. Die Büros in der Hansestadt Hamburg mit Bezug zur Verwaltung des Güterumschlags an dem Hamburger Hafen wurden seinerzeit so bezeichnet. Umgeben von Backteinfassaden fühlt man sich unweit der Mönckebergstraße im sogenannten Kontorhausviertel in die Zeit zurückversetzt.

Kontorhausviertel Hamburg
Kontorhausviertel Hamburg / Depositphoto / CAHKT

Im Kontorhausviertel befinden sich nun Arbeitnehmer im Bereich Journalismus, Im- und Export, Makler oder auch, die durchaus dorthin passenden Architekten. Von Touristenmagneten wie Shoppingcenter oder Ähnliches keine Spur. Als Arbeitsstätte gut geeignet ist das Viertel vor allem, weil sich in den umliegenden Straßen zahlreiche Restaurants befinden, die zu einer angenehmen Mittagspause einladen.

Vergangenheit des Kontorhausviertels

Bereits vor 150 Jahren gehörte das Viertel zur schönsten Architektur in Hamburg. Damals allerdings noch unter einer anderen Nutzung. Damals war die Wirtschaft noch kein Bestandteil der Gebäude. Die Architektur mit den dichten Gassen war seinerzeit eher ein Indiz dafür, dass die ärmeren Leute dort angesiedelt sind. Mitunter aber auch Menschen, die in minimalistischen Unterkünften auf den Weg nach Amerika waren, die sogenannten Auswanderer.

Kontorhausviertel Hamburg
Kontorhausviertel Hamburg / Bild von Karsten Bergmann auf Pixabay

Zwar wurde das Viertel 1842 von dem großen Brand verschont, allerdings nicht von dem Ausbruch der Cholera 50 Jahre später. Baudirektor seinerzeit war Fritz Schumacher, der den Plan verfolgte ein Büroviertel zu errichten, dass mit den Hafenspeichern korrespondieren sollte, die auf der anderen Seite der Elbe befindlich waren.

Die Architektur und Struktur des Kontorhausviertels

Ein Bestandteil des Viertels ist das Miramarhaus, das 1922 für die gleichnamige Handelsgesellschaft errichtet wurde. Seinerzeit das modernste Bürogebäude, das im Klinker-Stil oftmals "kopiert" wurde. Die Architektur in Hamburg nahm sich ein großes Beispiel daran, wie die Details der abgerundeten Ecken.

Die Geschichte vom Chilehaus

Vorab zum Namen, welches sich auf die Tätigkeiten des Auftraggebers des Hauses zurückführen lässt - Brarens Sloman, ein Hamburger Unternehmer. Dieser war im Import von Salpeter tätig, welches er aus Chile heranschaffte. Salpeter wurde für die Herstellung von Düngemittel und Schießpulver verwendet.

Chile Haus in Hamburg
Chile Haus in Hamburg / Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Fritz Höger wurde als Architekt mit dem Bau beauftragt und hatte eine besondere Aufgabe zu bewältigen. Mit in den Auftrag gab Sloman nämlich 4,8 Millionen Backsteine, die von dem Architekten mit in dem Bau verarbeitet werden sollten. Eine Herausforderung für Höger, da diese Art von Backsteine seiner Zeit eher für einfache Gebäude genutzt wurden. Dennoch könnte Höger einen Entwurf vorlegen, der im Nachgang als sehr unkonventionell beschrieben werden kann.

Letztendlich sind in der Endfassung zehn Etagen entstanden. Das Das Chilehaus konnte im Jahr 1924 fertiggestellt werden. Stilistisch wurde das Gebäude an den Gegebenheiten vor Ort mit dem Hafen gut konzeptioniert. So hat das Gebäude einen spitz zulaufenden „Bug“ – wie man im Schiffssprache zu sagen vermag – und nach oben zulaufend balkonartige Einfassungen. Vom Stil her erinnert das Chilehaus demnach an ein Schiff, getreu der direkten Umgebung und der Lage des Viertels an der Elbe mit regem Schiffsverkehr. Der Architekt Fritz Höger beschreibt das Gebäude mit einer besonderen "Beschwingtheit", was vor allem an dem Ausschussklinker liegt.

Das Gebäude steht seit jeder unter Denkmalschutz und ist eines der Bekanntesten im entsprechenden Viertel. Die Zeiten haben sich selbstverständlich gewandelt. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten vor allem verschiedene Firmen, sodass das Chilehaus eine beliebte Location für Büroräumlichkeiten ist. Auch diverse Gaststätten und kleinere Läden haben sich angesiedelt und erwecken das fast 100 Jahre alte Haus zum leben. Neben der Funktion ist auch das Design für Touristen und Hamburger inspirierend und lädt mit hohen Mauern, Innenhöfen und der beibehaltenen "alten" Aura zum Schlendern ein.

Messberghof in der Hamburger Altstadt

Im gleichen Viertel befindet sich der Messberghof. Auch er ist ein imposanter Part der Hamburger Altstadt im Kontorhausviertel. Auch der Messberghof wird in erster Linie als Bürogebäude genutzt und steht unmittelbar gegenüber von dem Chilehaus. Den Messberghof machen zwei wesentliche Merkmale sehr besonders. Über die gesamte Höhe wurde im Gebäudeinneren eine Wendeltreppe gebaut, von der man einmal vollständig über alle Etagen schauen kann. Vor einigen Jahren zierten das Mauerwerk des Hauses auch noch zahlreiche Figuren. Diese wurden zum Großteil vor einiger Zeit entnommen, stehen allerdings noch zu einer möglichen Besichtigung im Untergeschoss des Hauses parat. Grund dafür war der Schutz der Beschaffenheit. So waren die Figuren den direkten Abgasen der vielbefahrenden Straße nebenan ausgesetzt, obendrein sollen sie vor den Witterungseinflüssen geschützt werden. Stattdessen zieren heute Bronzefiguren das Haus.

Kontorhausviertel Hamburg
Kontorhausviertel Hamburg / Bild von Thomas Ulrich auf Pixabay

Das Gebäude hat auch eine geschichtliche Komponente. Bis 1938 trug der Messberghof noch den Namen Ballinhaus. Namensgeber war der Reeder Albert Ballin, der sich in der Hamburger Welt extremer Beliebtheit erfreuen konnte. Er ermöglichte es mit seinen Schiffen auch im 19. Jahrhundert zahlreiche Auswanderer über die See zu bringen. Im Nationalsozialismus wurde das Gebäude allerdings umbenannt, weil Albert Ballin Jude war. Außerdem war die Firma Tisch und Stabenow in dem Gebäude ansässig. Diese führte einigen Vernichtungslagern Zyklon B zu. Zyklon B ist ein Giftgas, dass dazu genutzt wurde die geschichtlich bekannten Gräueltaten in den Vernichtungslägern durchzuführen.

Weiterhin im Kontorhausviertel zu erwähnen ist der Sprinkenhof, der von 1927 – 1943 errichtet wurde. Ursprünglich geplant war der Sprinkenhof für Etagenwohnungen mit Tiefgarage, die erste in Hamburg. Der gesamte Sprinkenhof wirkt gerade aus der Vogelperspektive sehr massiv und es lassen sich drei Innenhöfe erkennen. Das Gebäude besitzt eine Klinkerfassade und verschiedene Backsteinmuster.

Du möchtest immer über neue Touren und unsere Aktivitäten informiert werden?
Dann melde Dich an und erhalte ab sofort unseren regelmäßigen Newsletter.

Deine E-Mail-Adresse wird nur dazu verwendet, dir in unregelmäßigen Abständen (max. 5x pro Jahr) unseren Newsletter mit Informationen rund um unser Angebot zukommen zu lassen. Du kannst die Mails jederzeit über einen Link abbestellen.
Mit dem Absenden bestätigst du, die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert zu haben. Deine E-Mail-Adresse wird nur dazu verwendet, dir in unregelmäßigen Abständen (max. 5x pro Jahr) unseren Newsletter mit Informationen rund um unser Angebot zukommen zu lassen. Du kannst die Mails jederzeit über einen Link abbestellen.
040-27872891
E-Mail schreiben
Kontaktformular
Top crossmenu