Mittendrin statt nur dabei

Pyjama Park Hotel & Hostel auf der Reeperbahn

Dieses Design Hostel steht mitten auf der Reeperbahn, gegenüber des Spielbudenplatzes. Es besteht aus drei, ineinander übergehende Altbauten, wo von zwei (wenn nicht sogar alle drei) früher Bordelle waren. Also von zwei wissen wir das auf sicher.

Übernachten in einem ehemaligen Puff

Gerne erinnern wir uns an die schiefen alten Häuser gegenüber vom „After Shave“, einem der angesagten Clubs damals rund um den Spielbudenplatz. Über der jetzigen „Pyjama Bar“ befand sich eines der alten Bordelle, das sich gegen den Wandel auf dem Kiez noch erhalten hatte. Wenn wir morgens aus den Clubs kamen, gingen wir oft nochmal dahin, um beim Wirtschafter einzukehren. In einer skurrilen Bar, deren Boden, Wände, Decke, ja selbst der Tresen, bezogen war mit weißem Flocati. Mitten auf diesem Tresen stand eine pinke Kaffeemaschine, die anscheinend schon seit Stunden vor sich hin briet. Dieser teerartige Sud war dann unser Ziel.
Für ne Mark gab es dann eine Muck und unsere Augen öffneten sich weit genug für den Heimweg.

Inzwischen ist es ein Hostel & Hotel, das Pyjama St. Pauli. Das Haus, und zwei seiner Nebengebäude, wurde liebevoll in Stand gesetzt, miteinander verbunden und zu einem der schönsten Hotels auf der Reeperbahn gemacht. Verwinkelt und privat führt es seine Gäste über die Häuser und steile Treppen in die unterschiedlichen Jahrzehnte der Geschichte von St. Pauli. Ob nun die Zeit der Beatles und des Star Clubs, die große Zeit der Luden und Kiezgrößen oder es erzählt von den sozialen Umbrüchen durch Hausbesetzung und Demos. Alle Zimmer sind thematisch dekoriert mit Fotos des Kiez-Chronisten Günther Zint, der all diese Entwicklungen mit seiner Kamera begleitete. So taucht der Gast, umgeben von den großformatigen schwarzweiß Bildern, ein in die Geschichte des Quartiers und fühlt sich dem auch gleich ein bisschen näher. 

Das, besser die Häuser bieten den Platz für jeden Reisenden. Dorms gibt es genauso wie Ein-, Zwei- und Familien-Zimmer. Gut verteilt über die Etagen in kleinen Stockwerken, so dass jeder Gast auch seinen Rückzugsraum hat. Vereint werden die Gäste vor dem Start in den langen Abend dann vor der Rezeption, in einer Lobby. Hier kann man sich treffen, essen oder rausgehen auf die großzügige Hinterhofterrasse. Ein Bierchen im Stehen und ein Bierchen im Gehen, schon ist der Gast mitten auf der geilen Meile. Theater, Operettenhaus, die Restaurants, Bars und Clubs direkt um einen herum, schon greifbar und zu viele, um sich zu entscheiden. Ein guter Plan, oder eine gute Tour von den Kiezjungs helfen bei der Auswahl und der Orientierung – denn so klein der Kiez auch ist, es haben sich viele schon verlaufen.